Alles rund ums ökologische Dienstreisen

Ökologisches Verkehrsmittel – Was ist das eigentlich ?

Ökologische Verkehrsmittel für die Dienstreise

Klar, die ökologischste Dienstreise ist diejenige, die man gar nicht erst antritt. Darum geht es mir aber nicht. Im Außendienst kann ich nicht jeden Termin aus dem Home Office heraus durchführen. Es geht darum, die Reisen die durchgeführt werden müssen, so ökologisch wie möglich zu gestalten. Ich hinterlasse auf jeden Fall einen CO2 Fußabdruck, wie groß dieser ist kann ich beeinflussen. Was aber ist ein ökologisches Verkehrsmittel für die Dienstreise?

Als ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber anfing zu arbeiten, wurde ich freier in der Wahl meines Verkehrsmittels. Ich dachte mir: „Klar, am wenigsten CO2 wird beim Bahnfahren ausgestoßen.“ Das hört man immer wieder: „Die Bahn ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel.“

Aber: Stimmt das denn eigentlich?

Ich bin Naturwissenschaftler, und wenn ich auch nie wirklich echt in der Forschung gearbeitet habe, so habe ich die Dinge immer hinterfragt und wollte wissen, woher manche Leute Ihr Wissen eigentlich haben. In Zeiten von Internet und Social Media sind Tatsachen nur schwer von unwahren Behauptungen zu unterscheiden. Es ist wichtig, sich die Quelle für seine Informationen genau anzuschauen. Ich bin bei dem Thema CO2 Ausstoß der verschiedenen Verkehrsmittel auf ein 237 Seiten umfassenden Bericht des Umweltbundesamtes (UBA) gestoßen. Den habe ich natürlich nicht vollständig gelesen, gerne könnt ihr das hier tun.

Busse und Bahn mit niedrigstem CO2 Ausstoß

CO2 Ausstoß auf 100 Kilometer - Vergleich verschiedener Personenverkehrsarten
Ökologisches Verkehrsmittel für die Dienstreise
CO2 Ausstoß auf 100 Kilometer – Vergleich verschiedener Personenverkehrsarten

Aus den Daten in dem genannten Bericht ist die obige Tabelle erstellt worden. Tatsächlich überrascht hat mich die Tatsache, dass Reise- und Fernbusse einen geringeren CO2 Ausstoß haben als die Bahn. Das UBA gibt an, dass dies mit dem aktuellen Strommix in Deutschland berechnet wurde und von den Angaben der Bahn abweichen kann. Tatsächlich habe ich eine Grafik auf einer Seite von DB Netze gefunden, wo das Reisen mit der Bahn mit 0,1 kg CO2 pro 100 Personenkilometer angegeben wird. Die Bahn selber gibt an, dass bereits viele Ihrer Züge mit Ökostrom fahren und dass sie bis 2040 Klimaneutral sein wird.

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Ist der Fernbus ein ökologisches Verkehrsmittel für die Dienstreise? Sind Dienstreisen mit Bus überhaut möglich?

Um ehrlich zu sein habe ich auf diese Frage keine Antwort. Ich bin noch nicht mit einem Linienbus im Fernverkehr gefahren. Sollte jemand damit Erfahrungen haben, schreibt mir das bitte in die Kommentare. Ich habe mir die Verbindung von Bochum nach Berlin angesehen und für mich ist es aktuell keine Alternative zur Bahn.

Was ist denn mit dem Auto?

Aus den Daten des UBA geht hervor, dass das Auto fast 4 mal mehr CO2 verursacht, als eine Bahnreise. Drei viertel dieser Emission entfallen dabei auf die Energiebereitstellung und den Betrieb des Fahrzeugs. Damit ist die Herstellung und der Transport von Benzin oder Diese sowie das Verbrennen des Treibstoffs im Motor gemeint. Auf diese 75% der CO2 Emissionen haben wir direkten Einfluss, durch die Entscheidung mit einem Auto ohne Verbrennungsmotor zu fahren. Und genau da liegt ein großes Potential für Dienstreisen die nicht mit der Bahn durchgeführt werden können. Ich reise nur noch mit einem E-Auto, auch wenn es manchmal schwierig war. Nachzulesen hier.

Und das Flugzeug?

Eine Flugreise ist mit Abstand die klimaschädlichste Möglichkeit für die Dienstreise. Ich denke darüber sind wir uns einig, oder? Natürlich kann ich nicht mit der Bahn oder dem Auto nach New York reisen. Auch Madrid, London oder andere europäischen Reiseziele sind nur mit großem Aufwand mit Auto oder Bahn zu erreichen. Wenn also wirklich geflogen werden muss, dann sollte die Menge an CO2 wenigstens durch eine Spende kompensiert werden. Ich bin bereits seit einigen Jahren dazu übergegangen, alle Flüge, egal ob dienstlich oder privat, über www.atmosfair.de zu kompensieren. Ich bin kein großer Freund dieser modernen Art des Ablasshandels. Priorität sollte immer die Vermeidung von CO2 haben. Wenn es aber wirklich nicht anders geht, dann leistet bitte einen kleinen Beitrag dazu, die Welt an anderer Stelle etwas besser zu machen.

Mein Fazit

Mein ökologisches Verkehrsmittel für die Dienstreise ist die Bahn. Ich persönlich reise meistens innerdeutsch, nehme also die Bahn wenn ich nicht meine beiden insgesamt 40kg schweren Demo Koffer mitnehmen muss. Ansonsten reise ich mit dem E-Auto. Auf Flureisen versuche ich nach Möglichkeit zu verzichten, allerdings wird mir das auch in Zukunft nicht immer gelingen.

Bleibt Gesund und dienstreist ökologisch.

2 Kommentare

  1. Robert G

    Die Grafik oben stammt ja nicht aus dem PDF des Umweltbundesamtes. Ohne die jetzt gelesen zu haben frage ich, ob das PKW-Symbol für einen Verbrenner steht. Für E-Autos müsste eine eigene Spalte sein. Diese sind von Umweltbelastung her kaum anders als die Bahn. Ein E-Auto besetzt mit 2 Personen schlägt die Bahn.
    https://www.energie-gedanken.ch/2019/ein-elektroauto-verbraucht-gleich-viel-energie-wie-die-eisenbahn/

    • Der Dienstreiser

      Das stimmt, die Grafik ist nicht direkt aus dem PDF. In der dort verwendeten Grafik derCO2 Äquivalente schneidet das Auto sogar noch schlechter ab. Die Daten sind aus 2017 und unterscheiden nicht zwischen E-Auto und Verbrenner. Dieser Vergleich wäre auf jeden Fall interessant. Da ein E-Auto aber im Fahrzeugbau höhere Emissionen verursacht als Verbrenner, kann ich mir nicht vorstellen dass ein E-Auto hier die Bahn schlagen könnte. Evtl. bei einer Auslastung mit 4 oder 5 Personen, bei 2 Personen habe ich da noch meine Zweifel.
      Hier ein paar Zitate aus der Studie:

      In dieser Studie werden die Treibhausgase und der EWF zusammengefasst und als
      „Klimawirkung“ bezeichnet. Die Einheit der Klimawirkung ist CO2-Äquivalente (CO2eq). Die
      wichtigsten Ergebnisse für die mittlere Klimawirkung der Verkehrsarten sind wie folgt:
      ► Beim Personenverkehr schneiden die Bus- und Schienenverkehre bezogen auf einen
      Personenkilometer am besten ab. Dabei ist der Fernverkehr besser als der Nahverkehr. Das relativiert sich bei der Bilanzierung von Gesamtemissionen allerdings dadurch, dass
      zurückgelegte Strecken im Fernverkehr deutlich länger sind als im Nahverkehr.
      ► Die Verkehrsmittel des motorisierten Individualverkehrs (Pkw und Krafträder) haben im Mittel zwei- bis fünfmal höhere spezifische Emissionen je Personenkilometer als Busse und Bahnen
      ► Am höchsten ist die Klimawirkung des Flugverkehrs, bei dem mit wachsender Reisedistanz die zusätzliche Klimawirkung in großen Flughöhen einen zunehmenden Anteil hat. Bei Flugreisen ergeben sich somit durch die Verknüpfung der hohen spezifischen Emissionen mit den langen Reisedistanzen hohe Gesamt-Klimawirkungen je Reise.
      Ein Blick auf die einzelnen Lebenswegabschnitte ergibt folgendes Bild:
      ► Die Treibhausgasemissionen sind bei den motorisierten Verkehrsarten stark vom
      Fahrzeugbetrieb und der Energiebereitstellung dominiert, Fahrzeug- und
      Infrastrukturbereitstellung haben zusammen einen deutlich kleineren Anteil. Grund ist die immer noch stark fossil dominierte Energie sowohl bei den Kraftstoffen als auch beim Strom.
      ► Die Emissionen durch die Fahrzeugbereitstellung sind im Straßenverkehr am höchsten, bei der Infrastrukturbereitstellung ist es der Schienenverkehr.

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