Alles rund ums ökologische Dienstreisen

Schlagwort: Dienstreise

Das Hotel Luise in Erlangen – Nachhaltigkeit in Perfektion

Auf Dienstreise in Erlangen

„Erlangen – welch Zauber liegt in diesem Wort“ (frei nach dem Dschungelbuch)

OK, in Wahrheit muss ich zugeben, dass ich noch nie zuvor in Erlangen gewesen bin und meine Ortskenntnis nicht vorhanden ist. Meine Recherche bei HRS ergab sehr schnell, dass es hier keines meiner Standardhotels, wie z.B. ein Scandic Hotel*, gibt. Eher durch Zufall clicke ich also auf das Hotel Luise in Erlangen und schaue auch kurz auf deren Internetseite vorbei. Ich bin überrascht. Schon auf der Startseite grüßt mich kein Foto eines prächtigen Hauses, oder irgendeines Hotelzimmers, wie man es meistens auf Startseiten von Hotels zu sehen bekommt. Nein, ein Baum mit vielen Grünen Blättern ist das erste was ich sehe. Und genau wie ich später im Hotel selber die Nachhaltigkeit in jedem Winkel spüren sollte, lässt auch die Internetpräsenz keinen Zweifel daran, dass dieses Hotel anders ist als manch anderes.

Ich checke kurz vor Mitternacht im Hotel ein und bekomme als Schlüssel erstmal eine kleine Holzscheibe in die Hand gedrückt. Das soll mir den Eintritt in mein Zimmer gewähren? Wie soll dass denn gehen? Keine Ahnung, aber es funktionierte. Ich hatte ein Standard Einzelzimmer gebucht. Das ist zwar klein, aber im Prinzip war alles da was man braucht. Natürlich gibt es kein Einwegplastik im Zimmer, selbst die Infokarte ist auf einem Karton der sich irgendwie wie ein Blatt aus Holz anfühlt.

Am nächsten Morgen begeistert das Frühstück. Weniger durch seinen reichhaltigen Überfluss mit Dingen die man sowieso nicht alle essen kann, sondern mit einer konsequent durchgesetzten Zero Waste Strategie. Schokocreme und Marmeladen nicht mehr in Plastik Einzelverpackungen anzubieten ist bei den meisten guten Hotels bereits lange Standard. Meine Messlatte ist hier die Margarine (Bio natürlich). Wenn ihr in einem Hotel seid, dass selbst die Margarine als Stück oder im Gefäß zum selber portionieren anbietet, dann wisst ihr dass hier besondere Anstregung im Bereich Müllvermeidung unternommen werden. Wenn die angebotenen Speisen auch noch in Bioqualität und überwiegend regional sind, um so besser. Genau das war hier der Fall.

Das nachwachsende Hotelzimmer !!!

Am zweiten Tag fragte ich einen Mitarbeiter der Rezeption, wo man die Nachhaltigkeit des Hotels am besten erleben könne. Daraufhin führte er mich in ein nachwachsendes Doppelzimmer. Was bitte ist denn ein nachwachsendes Zimmer? Kann sich das ähnlich wie einzellige Lebewesen einfach Teilen und dann sind es Zwei? Nicht ganz.

In diesen Zimmern sind wirklich alle verwendeten Materialien entweder zu 100% biologisch abbaubar oder recycelbar. Angefangen bei den Teppichfliesen aus Fischernetzen, über die Deckenverkleidung aus Stroh bis hin zum Badezimmer, in dem sich eine Dusche befindet die in Echtzeit das Wasser recycelt und damit den Wasserverbrauch um 90% und den Energieverbrauch um 80% senkt. Ich war ehrlich beeindruckt und bereute sofort, nicht dieses Zimmer gebucht zu haben. Es kostet etwas mehr als die Standardzimmer, aber das wäre es mir Wert gewesen.

Mein Fazit

Selten habe ich in einem Hotel übernachtet, welches ein so umfassendes Nachhaltigkeitskonzept hat wie das Hotel Luise in Erlangen. Sollte ich erneut nach Erlangen kommen, wird dieses Hotel ganz sicher erneut meine Erste Wahl werden. Bitte weiter so. Buchen könnt ihr gerne über HRS* oder direkt auf der Seite des Hotels: https://hotel-luise.de/

Tesla Model 3: Das E-Auto für den Außendienst

Mit dem Tesla Model 3 auf Dienstreise nach Hamburg

Nachdem ich längere Fahrten schon mit einem Opel Corsa-e und einem Hyundai Kona gemacht habe, sitze ich nun endlich in meinem eigenen Wagen: Tesla Model 3 SR+ in Deep Blue Metallic. Die erste längere Fahrt führt mich auf Dienstreise nach Hamburg.

Kofferraum: Größer als man denkt.

Erstmal stelle ich fest, dass mein gesamtes Demosystem inkl. Koffer für meine Kleidung in den Kofferraum passt. Ich hatte es vorher nur grob abgeschätzt und dachte: „Das wird locker passen!“ und war dann froh dass ich durch stundenlanges Tetris spielen während meiner Kindheit gelernt hatte, wie man den Platz am besten nutzt. Es passt alles rein und nichts muss auf den Rücksitz.

Also los gehts. Der Akku ist voll und mir wird ein Ladestop in Posthausen angezeigt. Ich will es nicht übertreiben, einen Tesla zu fahren ist schön, aber nicht alles an dem Wagen ist so ausgereift wie man es gerne hätte. Tesla Fahrer wissen wovon ich spreche. Lasst mir gerne einen Kommentar da, welche Funktionen Ihr gerne verbessert hättet. Aber alles in allem ist es ein super Wagen mit dem ich sehr zufrieden bin.

Ladestop in Brinkum bei Bremen

Geladen wird im Endeffekt dann doch nicht in Posthausen, sondern schon in Brinkum. Ich musste auf Toilette, vom Akkustand her hätte ich noch einen oder auch zwei Supercharger später nehmen können. In Brinkum ist ein Supercharger der hässlicheren Art. Ein Gewerbegebiet hinter einer Tankstelle. Ich also aufs Klo, hab mir einen Kaffee an der Tanke geholt und kam zum Auto zurück. Ich hätte sofort weiter fahren können, habe allerdings noch so lange weiter geladen, bis ich den Kaffee auf hatte. Es gab keine Deckel mehr und ich wollte ungerne den Kaffee in meinem neuen Auto verteilen.

Ich kam also planmäßig in Hamburg an und wollte am UKE in der Tiefgarage laden. Hier zeigt sich ein großer Nachteil meiner bisherigen Faulheit, was das Bestellen einer Ladekarte anging. Meistens hatte ich bisher Glück und konnte den Ladevorgang mit der App starten. In dieser Tiefgarage war allerdings an Handyempfang nicht annähernd zu denken. So konnte ich den Wagen nicht während meines Kundentermins Laden.

Ladeinfrastruktur in Hamburg: Verbesserungswürdig

Während des Abendessens hatte ich die Möglichkeit an einem AC Lader etwas Strom in meinen Wagen zu bekommen, aber lange nicht genug. Und wo ich beim Stichwort bin: Ich glaube es gibt lange nicht genug Ladesäulen in Hamburg, verglichen mit der Menge an Elektroautos in der Stadt. Leider verfügte mein Hotel nicht über eine Lademöglichkeit. Ich bin im allgemeinen zufrieden mit den Motel One Hotels, aber da haben Sie noch Nachholbedarf. Sollte ich wieder mit dem Auto unterwegs sein, kommt für mich kein Hotel ohne Lademöglichkeit mehr in Frage.

Zimmerdekoration im Motel One Hamburg Altona

So kam es also, dass ich zum ersten mal Bekanntschaft mit der EnBW Blockiergebühr machen musste, weil ich zu Faul war Nachts um halb eins nochmal zum Auto zu gehen und das Kabel von der Säule zu trennen. Suuuper praktisch diese Blockiergebühr mitten in der Nacht.

Am nächsten Tag lief dann aber alles glatt. Meine Routenführung zurück ins Ruhrgebiet gind diesmal über Hannover. In Lauenau ein ca. 20-minütiger Ladestopp und dann war ich schon wieder zu Hause.

Fazit: Es braucht mehr Destination Charger

Diese Erkenntnis ist nicht neu, ich bin nicht der Erste der es sagt und werde sicher nicht der letzte sein. Es ist wirklich super einfach mit einem geeigneten Elektroauto auch längere Dienstreisen zu bestreiten. Wichtig ist aber, dass man entweder vor Ort während eines Kundentermins oder über Nacht im Hotel laden kann. Dann macht Elektromobilität richtig Spass.

Bleibt gesund und dienstreist nachhaltig.

Ökologisches Verkehrsmittel – Was ist das eigentlich ?

Ökologische Verkehrsmittel für die Dienstreise

Klar, die ökologischste Dienstreise ist diejenige, die man gar nicht erst antritt. Darum geht es mir aber nicht. Im Außendienst kann ich nicht jeden Termin aus dem Home Office heraus durchführen. Es geht darum, die Reisen die durchgeführt werden müssen, so ökologisch wie möglich zu gestalten. Ich hinterlasse auf jeden Fall einen CO2 Fußabdruck, wie groß dieser ist kann ich beeinflussen. Was aber ist ein ökologisches Verkehrsmittel für die Dienstreise?

Als ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber anfing zu arbeiten, wurde ich freier in der Wahl meines Verkehrsmittels. Ich dachte mir: „Klar, am wenigsten CO2 wird beim Bahnfahren ausgestoßen.“ Das hört man immer wieder: „Die Bahn ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel.“

Aber: Stimmt das denn eigentlich?

Ich bin Naturwissenschaftler, und wenn ich auch nie wirklich echt in der Forschung gearbeitet habe, so habe ich die Dinge immer hinterfragt und wollte wissen, woher manche Leute Ihr Wissen eigentlich haben. In Zeiten von Internet und Social Media sind Tatsachen nur schwer von unwahren Behauptungen zu unterscheiden. Es ist wichtig, sich die Quelle für seine Informationen genau anzuschauen. Ich bin bei dem Thema CO2 Ausstoß der verschiedenen Verkehrsmittel auf ein 237 Seiten umfassenden Bericht des Umweltbundesamtes (UBA) gestoßen. Den habe ich natürlich nicht vollständig gelesen, gerne könnt ihr das hier tun.

Busse und Bahn mit niedrigstem CO2 Ausstoß

CO2 Ausstoß auf 100 Kilometer - Vergleich verschiedener Personenverkehrsarten
Ökologisches Verkehrsmittel für die Dienstreise
CO2 Ausstoß auf 100 Kilometer – Vergleich verschiedener Personenverkehrsarten

Aus den Daten in dem genannten Bericht ist die obige Tabelle erstellt worden. Tatsächlich überrascht hat mich die Tatsache, dass Reise- und Fernbusse einen geringeren CO2 Ausstoß haben als die Bahn. Das UBA gibt an, dass dies mit dem aktuellen Strommix in Deutschland berechnet wurde und von den Angaben der Bahn abweichen kann. Tatsächlich habe ich eine Grafik auf einer Seite von DB Netze gefunden, wo das Reisen mit der Bahn mit 0,1 kg CO2 pro 100 Personenkilometer angegeben wird. Die Bahn selber gibt an, dass bereits viele Ihrer Züge mit Ökostrom fahren und dass sie bis 2040 Klimaneutral sein wird.

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Ist der Fernbus ein ökologisches Verkehrsmittel für die Dienstreise? Sind Dienstreisen mit Bus überhaut möglich?

Um ehrlich zu sein habe ich auf diese Frage keine Antwort. Ich bin noch nicht mit einem Linienbus im Fernverkehr gefahren. Sollte jemand damit Erfahrungen haben, schreibt mir das bitte in die Kommentare. Ich habe mir die Verbindung von Bochum nach Berlin angesehen und für mich ist es aktuell keine Alternative zur Bahn.

Was ist denn mit dem Auto?

Aus den Daten des UBA geht hervor, dass das Auto fast 4 mal mehr CO2 verursacht, als eine Bahnreise. Drei viertel dieser Emission entfallen dabei auf die Energiebereitstellung und den Betrieb des Fahrzeugs. Damit ist die Herstellung und der Transport von Benzin oder Diese sowie das Verbrennen des Treibstoffs im Motor gemeint. Auf diese 75% der CO2 Emissionen haben wir direkten Einfluss, durch die Entscheidung mit einem Auto ohne Verbrennungsmotor zu fahren. Und genau da liegt ein großes Potential für Dienstreisen die nicht mit der Bahn durchgeführt werden können. Ich reise nur noch mit einem E-Auto, auch wenn es manchmal schwierig war. Nachzulesen hier.

Und das Flugzeug?

Eine Flugreise ist mit Abstand die klimaschädlichste Möglichkeit für die Dienstreise. Ich denke darüber sind wir uns einig, oder? Natürlich kann ich nicht mit der Bahn oder dem Auto nach New York reisen. Auch Madrid, London oder andere europäischen Reiseziele sind nur mit großem Aufwand mit Auto oder Bahn zu erreichen. Wenn also wirklich geflogen werden muss, dann sollte die Menge an CO2 wenigstens durch eine Spende kompensiert werden. Ich bin bereits seit einigen Jahren dazu übergegangen, alle Flüge, egal ob dienstlich oder privat, über www.atmosfair.de zu kompensieren. Ich bin kein großer Freund dieser modernen Art des Ablasshandels. Priorität sollte immer die Vermeidung von CO2 haben. Wenn es aber wirklich nicht anders geht, dann leistet bitte einen kleinen Beitrag dazu, die Welt an anderer Stelle etwas besser zu machen.

Mein Fazit

Mein ökologisches Verkehrsmittel für die Dienstreise ist die Bahn. Ich persönlich reise meistens innerdeutsch, nehme also die Bahn wenn ich nicht meine beiden insgesamt 40kg schweren Demo Koffer mitnehmen muss. Ansonsten reise ich mit dem E-Auto. Auf Flureisen versuche ich nach Möglichkeit zu verzichten, allerdings wird mir das auch in Zukunft nicht immer gelingen.

Bleibt Gesund und dienstreist ökologisch.

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