Alles rund ums ökologische Dienstreisen

Kategorie: Auto

Elektroauto gegen Verbrenner: Wer hat die bessere Klimabilanz ?

Oder: Ist der Break-even Point wirklich erst bei 170.000 km erreicht?

Vielleicht kennen manche Fahrer von Elektroautos (Battery Electric Vehicles = BEV) die Situation. Ein Bekannter ist zu Besuch und lässt auf einmal den Satz fallen: „Du musst ja erstmal 170.000 Kilometer fahren bevor Dein Wagen weniger CO2 ausgestoßen hat als meiner.“

Ich weiß natürlich dass ein BEV einen gewissen CO2 Rucksack hat. Die Batterieproduktion benötigt viel Energie und daher stößt die Produktion eines BEV mehr CO2 -Äquivalente aus als die Produktion eines Verbrenners (Internal Combustion Engine = ICE). Mein Gefühl sagte mir, dass es vielleicht 30 Tsd. bis 50 Tsd. Kilometer sein müssten. Ich wollte es aber genauer wissen: Elektroauto gegen Verbrenner: Wer hat die bessere Klimabilanz. Oder besser gesagt, ab wann hat ein BEV die bessere Klimabilanz.

Auf diese beiden Studien bin ich gestoßen, aus denen ich verschiedene Daten heranziehen werde:

  1. Ein Update zur Klimabilanz von Elektrofahrzeugen von Martin Wietschel vom Fraunhofer ISI – Januar 2020
  2. A Global Comparison of the Life-Cycle greenhouse gas emissions of combustion engine and electric passenger cars von Georg Bieker vom ICCT -Juli 2021

Diese Studien sind teilweise sehr umfangreich und beziehen viele Variablen mit ein. Ich werde mich in diesem Artikel daher auf ein ich China produziertes Auto mit einem Akku von 60kWh Größe beschränken. Los gehts !!

Faktoren für die CO2 Bilanz von BEVs und ICEs

Folgende Faktoren möchte ich hier in die engere Betrachtung nehmen:

  1. Emissionen in der Batterieproduktion
  2. Emissionen des Stroms mit dem das BEV betrieben wird

Da moderne Batterien ohne Probleme eine Laufleistung von 400.000 km oder mehr erreichen können, beziehe ich keinen Tausch der Batterie in die Überlegung mit ein. Die ICCT Studie geht von einer durchschnittlichen Fahrleistung eines Neuwagens von 200.000 bis 270.000 km aus, ein Batteriewechsel sollte bei heutigem Stand der Batterietechnik die Ausnahme sein.

Auch die Verwertung der Batterie werde ich nicht berücksichtigen. Verschiedene Studien haben ihr nur einen geringen Effekt auf den CO2 Ausstoß bescheinigt. Dieser wird vermutlich durch mögliche Zweitnutzungskonzepte für die Batterien mehr als wett gemacht.

1. Emissionen in der Batterieproduktion

Entgegen einer früheren Studie (Romare et al. 2017), wonach die Treibhausgasemissionen bei der Batterieherstellung zwischen 150 und 200 kg CO2-äq./kWh Batteriekapazität lagen, hat sich dieser Wert mittlerweile deutlich reduziert. Effizienzsteigerungen und ein höherer Anteil an erneuerbarem Strom in der Produktion haben zu einem Wert zwischen 61 und 106 kg CO2-äq./kWh Batteriekapazität geführt. Allerdings liegen auch diese Werte noch recht weit auseinander. In der ICCT Studie bin ich auf folgende Tabelle gestoßen:

THG Emissionen bei der Herstellung verschiedener Batterien
THG Emissionen der Produktion von Lithium-Ionen Batterien mit unterschiedlicher Kathoden Chemie

Aus der Tabelle geht also hervor, dass mein in China hergestellter LFP-Akku in der Produktion sogar unter dem Wert von 61 kg CO2-äq./kWh liegen müsste. Ich denke also für die weitere Betrachtung kann ich mich gut an den niedrigeren Wert aus der Fraunhofer Studie halten.

2. Emissionen des Stroms für das BEV

Das Fraunhofer Institut gibt den Break-even Point verschiedener Akku Größen im Vergleich zu Diesel und Benzin Fahrzeugen bei Nutzung des normalen Strommixes und bei Verwendung von Ökostrom an. Ein Großteil des Stroms den ich lade kommt aus meiner eigenen PV-Anlage, mein Stromanbieter liefert Ökostrom und auch andere Anbieter von Ladestrom liefern in der Regel Ökostrom. Klar, ich weiß dass der Strom im Netz sich nicht nach Herkunft trennen lässt, und diese Ökostrom Tarife oft eine Art von Greenwashing sind, aber besser als ein „normaler“ Stromtarif ist es allemal. Daher werde ich aus der folgenden Tabelle den Break-even point für Ökostrom verwenden.

Break even Punkte ab denen BEV weniger CO2 Ausstoßen als ICE

Mein Wagen ist zwar aus dem Jahr 2022, aber i der Tabelle gibt es leider nur die Kategorien Fahrzeug aus 2019 oder 2030. Schauen wir hier also auf den Wert von 2019. In der Grafik sieht man, dass der dunkelblaue Balken sowohl bei Diesel vs. BEV als auch bei Benzin vs. BEV bei ca. 26.000 km liegt.

Fazit: Der Break Even point meines Model 3 RWD liegt bei einer Fahrleistung von 26.000 km

Ich habe versucht, es so realistisch wie möglich darzustellen. Ich komme für mein Auto ab einer Fahrleitung von 26.000 km auf eine bessere Klimabilanz als wäre es ein durchschnittlicher Verbrenner. Wenn man davon ausgeht dass ein Auto im Durchschnitt ca. 200.000 bis 270.000 km in seinem Leben fährt, kann man sich vorstellen wie viel CO2– Äquivalente ein heute gekauftes Elektroauto gegenüber einem Verbrenner hat.

Quellen:

Ein Update zur Klimabilanz von Elektrofahrzeugen von Martin Wietschel vom Fraunhofer ISI – Januar 2020

A Global Comparison of the Life-Cycle greenhouse gas emissions of combustion engine and electric passenger cars von Georg Bieker vom ICCT -Juli 2021

Wer die CO2 Bilanz zweier spezieller Autos direkt miteinander vergleichen möchte, für den habe ich im Internet dieses nützliche Tool des TCS in der Schweiz gefunden:

https://www.tcs.ch/de/testberichte-ratgeber/ratgeber/fahrzeug-kaufen-verkaufen/autosuche-vergleich.php

Meine Erfahrung mit einem BEV als Dienstwagen im Vertrieb findest Du hier

Tesla Model 3: Das E-Auto für den Außendienst

Mit dem Tesla Model 3 auf Dienstreise nach Hamburg

Nachdem ich längere Fahrten schon mit einem Opel Corsa-e und einem Hyundai Kona gemacht habe, sitze ich nun endlich in meinem eigenen Wagen: Tesla Model 3 SR+ in Deep Blue Metallic. Die erste längere Fahrt führt mich auf Dienstreise nach Hamburg.

Kofferraum: Größer als man denkt.

Erstmal stelle ich fest, dass mein gesamtes Demosystem inkl. Koffer für meine Kleidung in den Kofferraum passt. Ich hatte es vorher nur grob abgeschätzt und dachte: „Das wird locker passen!“ und war dann froh dass ich durch stundenlanges Tetris spielen während meiner Kindheit gelernt hatte, wie man den Platz am besten nutzt. Es passt alles rein und nichts muss auf den Rücksitz.

Also los gehts. Der Akku ist voll und mir wird ein Ladestop in Posthausen angezeigt. Ich will es nicht übertreiben, einen Tesla zu fahren ist schön, aber nicht alles an dem Wagen ist so ausgereift wie man es gerne hätte. Tesla Fahrer wissen wovon ich spreche. Lasst mir gerne einen Kommentar da, welche Funktionen Ihr gerne verbessert hättet. Aber alles in allem ist es ein super Wagen mit dem ich sehr zufrieden bin.

Ladestop in Brinkum bei Bremen

Geladen wird im Endeffekt dann doch nicht in Posthausen, sondern schon in Brinkum. Ich musste auf Toilette, vom Akkustand her hätte ich noch einen oder auch zwei Supercharger später nehmen können. In Brinkum ist ein Supercharger der hässlicheren Art. Ein Gewerbegebiet hinter einer Tankstelle. Ich also aufs Klo, hab mir einen Kaffee an der Tanke geholt und kam zum Auto zurück. Ich hätte sofort weiter fahren können, habe allerdings noch so lange weiter geladen, bis ich den Kaffee auf hatte. Es gab keine Deckel mehr und ich wollte ungerne den Kaffee in meinem neuen Auto verteilen.

Ich kam also planmäßig in Hamburg an und wollte am UKE in der Tiefgarage laden. Hier zeigt sich ein großer Nachteil meiner bisherigen Faulheit, was das Bestellen einer Ladekarte anging. Meistens hatte ich bisher Glück und konnte den Ladevorgang mit der App starten. In dieser Tiefgarage war allerdings an Handyempfang nicht annähernd zu denken. So konnte ich den Wagen nicht während meines Kundentermins Laden.

Ladeinfrastruktur in Hamburg: Verbesserungswürdig

Während des Abendessens hatte ich die Möglichkeit an einem AC Lader etwas Strom in meinen Wagen zu bekommen, aber lange nicht genug. Und wo ich beim Stichwort bin: Ich glaube es gibt lange nicht genug Ladesäulen in Hamburg, verglichen mit der Menge an Elektroautos in der Stadt. Leider verfügte mein Hotel nicht über eine Lademöglichkeit. Ich bin im allgemeinen zufrieden mit den Motel One Hotels, aber da haben Sie noch Nachholbedarf. Sollte ich wieder mit dem Auto unterwegs sein, kommt für mich kein Hotel ohne Lademöglichkeit mehr in Frage.

Zimmerdekoration im Motel One Hamburg Altona

So kam es also, dass ich zum ersten mal Bekanntschaft mit der EnBW Blockiergebühr machen musste, weil ich zu Faul war Nachts um halb eins nochmal zum Auto zu gehen und das Kabel von der Säule zu trennen. Suuuper praktisch diese Blockiergebühr mitten in der Nacht.

Am nächsten Tag lief dann aber alles glatt. Meine Routenführung zurück ins Ruhrgebiet gind diesmal über Hannover. In Lauenau ein ca. 20-minütiger Ladestopp und dann war ich schon wieder zu Hause.

Fazit: Es braucht mehr Destination Charger

Diese Erkenntnis ist nicht neu, ich bin nicht der Erste der es sagt und werde sicher nicht der letzte sein. Es ist wirklich super einfach mit einem geeigneten Elektroauto auch längere Dienstreisen zu bestreiten. Wichtig ist aber, dass man entweder vor Ort während eines Kundentermins oder über Nacht im Hotel laden kann. Dann macht Elektromobilität richtig Spass.

Bleibt gesund und dienstreist nachhaltig.

5 gute Gründe für Elektroautos als Dienstwagen

5 gute Gründe für Flottenmanager, Elektroautos als Dienstwagen anzubieten

Mitte Januar las ich auf Twitter folgende Tweets:

Hier hat der Geschäftsführer wohl ein Modell von Tesla getestet. Was daran für ihn zu aufwändig war und warum das für den Vertrieb nicht funktionieren soll, habe ich nicht verstanden. Da dachte ich mir: „Hör‘ dich mal um, ob es solche Positivbeispiele gibt, um den skeptischen Arbeitgeber zum Wechsel auf E-Autos für seine Vertriebler zu überzeugen. In kürzester Zeit bekam ich mehrere Firmen genannt, die E-Autos als Dienstwagen in Ihrer Flotte haben sollten. So kam ein Kontakt zur Firma bridgingIT zustande. Ich führte ein kurzes Interview mit dem Flottenmanager Dirk Braun und habe ihm einige Fragen zu dem Thema gestellt.

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nextmove – Der einfache Einstieg in die Elektromobilität

5 Gründe für das E-Auto Abo von nextmove

 E-Auto Abo von nextmove

Als ich Mitte letzten Jahres meinen Firmenwagen abgeben musste, war ich auf der Suche nach einem Leihwagen. Langzeitmiete sollte es sein, wusste ich doch noch nicht was mein nächster Job so alles mit sich bringen würde. Ich wollte also flexibel bleiben. Da ich mit einem Plug-In Hybriden bereits erste Erfahrung mit elektrischem Antrieb gemacht hatte, wollte ich gerne ein E-Auto fahren. Durch meine Suche im Internet kam ich an das E-Auto Abo von nextmove. Hier kann ich aktuell ab 429 EUR monatlich verschiedene E-Autos Mieten. Dabei ist das Angebot sehr flexibel. Ich kann monatlich kündigen oder auch auf einen anderen Wagen wechseln, falls denn der gewünschte Wagen zur Verfügung steht. Perfekt um verschiedene Autos zu testen bevor man sich zum Kauf entscheidet. Oder falls ich über die Erfahrung mit verschiedenen Autos im Außendienst schreiben möchte.😏 Hier ein Beispiel: Herausforderung mit dem Corsa-e

Einfache Vertragsabwicklung und Übergabe

Der Vertragsabschluss ist super einfach, die Mitarbeiter immer freundlich und hilfsbereit. Man bekommt den Vertrag per Mail geschickt, unterschreibt, scannt ihn ein und sendet ihn wieder zurück. Was ich besonders erfrischend fand: Nur der erste Kontakt läuft über das online Kontaktformular. Danach läuft alles über Mail oder telefonisch Ich konnte die Mitarbeiter direkt auf Ihrer Telefonnummer anrufen. Kein Sprachcomputer bei dem man sich erstmal durch ein Menu kämpfen muss um dann in einer Warteschleife zu landen. Echte Menschen mit einer Telefonnummer die ich direkt anrufen kann. Hab ich schon lange nicht mehr erlebt. 👍

Die Übergabe war auch völlig problemlos, Führerschein vorgezeigt, einmal um den Wagen gegangen und los geht´s. Der perfekte Einstieg in die Elektromobilität.

Hier also die 5 Gründe für das E-Auto Abo von nextmove:

  1. Flexible Mietdauer ab einem Monat
  2. Kündigung oder Verlängerung ist jeden Monat möglich
  3. Wechsel auf ein anderes Fahrzeug jeden Monat möglich
  4. Größte mir bekannte Auswahl verschiedener Elektroautos
  5. Alles Inklusive (außer Strom natürlich)

Natürlich sind bei nextmove auch kürzere Mietdauern möglich. Außerdem ist deren YouTube Kanal ein Pflichtprogramm für jeden Fahrer eines E-Autos. Sehr gut gemachte und vor allem informative Beiträge mit den nextnews als Ausklang der Woche Freitag Abends um 18:00 Uhr.

Ich leihe mir mal die Verabschiedung von Stefan Moeller (CEO nextmove) und wünsche Euch: Bleibt gesund und fahrt elektrisch. 😏

Herausforderung mit dem Corsa-e: 1.300 km in 3 Tagen

Herausforderung mit dem Corsa-e
Aufladen in Rostock

Witten – Rostock – Berlin – Witten

Nachdem mein Versuch mit der Bahn nach Rostock zu fahren gescheitert war, ging es also mit dem Auto dorthin. Es handelt sich um eine Stecke von ca. 1.300 km und das ist auf jeden Fall eine Herausforderung mit dem Corsa-e. Ich kann Euch sagen, es war eine aufregende und lehrreiche Erfahrung. Falls Ihr noch wenig Erfahrung mit Elektroautos habt, könntet Ihr beim Lesen dieses Artikels vielleicht etwas lernen um nicht den gleichen Fehler wie ich zu machen. Also los geht’s.

Ohne ABRP geht es nicht

A Better Route Planner (ABRP) nennt sich eine App, die für Euch die Route plant und die nötigen Ladestopps organisiert. Sollte Euer Auto nicht über eine ähnliche Möglichkeit direkt im Navi verfügen, ist diese App einfach super. Aber Vorsicht – die Einstellungen müssen stimmen, sonst kann es Euch unter Umständen recht teuer zu stehen kommen. Aber dazu später mehr.

Es ging erstmal ohne Probleme Richtung Norden. ABPR errechnet mir 4 Ladestopps und wie schon früher fand ich an allen Ladepunkten sofort einen freien Platz. Es dauert zwar seine Zeit, aber am frühen Nachmittag komme ich glücklich beim Kunden in Rostock Warnemünde an. Akku ist fast leer, aber Warnemünde ist ja auch klein. Abends kann ich den Wagen an eine 11kw Ladesäule anschließen, checke derweil im Hotel ein und gehe etwas essen. Nach nicht ganz 2 Stunden habe ich also genug Saft für ca. 50km.

Am nächsten Tag geht es am frühen Nachmittag auf Richtung Berlin. In Rostock muss ich nochmal an eine Schnellladesäule von Allego. Laden kein Problem, genug Strom für die nächste Strecke bis zum Autohof Herzsprung. Dort ist eine weitere Allego Säule für mich zum Laden bereit.

Ganz wichtiger Tipp: Eine unbekannte Ladesäule niemals mit zu wenig Restreichweite anfahren

In Herzsprung angekommen stellt sich leider heraus, dass mein Auto an keiner der 4 Säulen von Allego geladen werden kann. Das Auto bricht den Ladevorgang immer wieder sofort ab. Die Säule meldet „Ladevorgang abgebrochen, bitte Anzeige im Fahrzeug beachten“. Da steht aber nichts im Fahrzeug. Andere Autos laden hier ohne Probleme, so dass ich nicht von gleich 4 defekten Ladesäulen ausgehen kann. Ich denke also: „Mist, mein Wagen ist kaputt.“ Da ich die ABRP App so eingestellt hatte, dass ich mit ca. 10% SoC beim Zwischenladen ankommen soll, war der Akku runter auf 7%, die Rest Reichweite unter 10km. Für die anderen Säulen am Autohof hatte ich leider keine Ladekarte und im Umkreis von 10km war auch keine andere zu finden, die ich mal hätte ausprobieren können. Aber ich ging ja sowieso von einem Defekt der Ladeeinheit meines Autos aus, also war der Plan eher den nächsten Opel Händler an zu steuern und am nächsten Tag reparieren lassen. Ohne Euch mit Details zu langweilen: Auf dem Weg zum Opel Händler kamen wir an einem 22 kw Ladepunkt vorbei und ich habe auf „gut Glück“ versucht meinen Wagen hier zu laden: Es funktionierte !!!

Das war eine teure Lektion für mich, aber seitdem habe ich in der ABRP App die SoC bei Ankunft an einem Ladepunkt auf 20% gestellt. Ich weiß bis heute nicht warum mein Auto an diesem speziellen Allego Charger nicht laden wollte, obwohl es 2 Stunden vorher in Rostock ohne Probleme funktionierte. Achtet auf jeden Fall darauf, immer noch genug Restreichweite zu haben, um eine andere Ladesäule anfahren zu können, falls es irgendwelche Probleme geben sollte.

Nach einem weiteren Lade Stopp kam ich kurz vor Mitternacht ziemlich fertig im Hotel in Berlin an.

Herausforderung gemeistert !!!

Der dritte Tag verlief relativ problemlos. Mein Hotel hatte eine Lademöglichkeit in der Tiefgarage, somit konnte ich während meiner Kundenbesuche am Vormittag den Akku auf 100% laden. ABRP berechnet wieder 4 Ladestopps an denen das Laden ohne Probleme funktionierte und jedes mal war die Ladesäule immer sofort frei.

Die Herausforderung mit dem Corsa-e eine so lange Strecke zu bewältigen habe ich gemeistert, noch einmal muss es allerdings nicht sein. Solche Reisen sind sehr viel nachhaltiger und stressfreier mit der Bahn zu erledigen, wenn denn mal alles gut geht bei der Bahn. Vielleicht habe ich die Möglichkeit noch ein anderes Auto auf seine Dienstwagen Tauglichkeit zu testen, aber das wird sich noch zeigen. Als nächstes hoffe ich hier einen Bericht über eine gelungene Dienstreise per Bahn zu schildern.

Nach 500 km Dienstreise – Fazit zum Corsa-e

Voller Hoffnung auf eine lange Reichweite geht es morgens los

Letzte Woche wollte ich es wissen: Mit dem Opel Corsa-e auf der Langstrecke. Die Reise ging nach Mainz. 250 km hin und auch wieder zurück mit einer Übernachtung (Me and all Hotel) dazwischen. Bisher habe ich ja keine Erfahrung mit der Reichweite des Autos auf Autobahnen gemacht. Ich fahre max. 130 km/h, mein Bordcomputer sagt 292 km Reichweite. Ich vermute bereits dass es weniger sein wird mit Gepäck und bei 6°C Außentemperatur, weiß aber nicht wieviel weniger es sein wird. Nach 131 km stehe ich in Neuwied und lade nach. Es wird mir eine Restreichweite von 40 km angezeigt. Das sind alles in allem 170 km Autobahnreichweite und das bei einer Maximalgeschwindigkeit von 130 km/h. Etwas enttäuscht hänge ich mich an eine Schnelladesäule von Allego und lade nach. Das geht zumindest zügig, nach ca. 27 Minuten habe ich genug Strom getankt um bis nach Mainz zu kommen. Nach einem erfolgreichen Tag beim Kunden, lade ich über Nacht in der Hotelgarage wieder auf. Kostenlos, bzw. in den 18 EUR Parkgebühren netterweise enthalten.

Der nächste Tag

Am nächsten Tag dann zurück ins Ruhrgebiet. Mein Navi schlägt eine etwas längere Strecke vor, da die A3 wohl durch einen Unfall blockiert ist. Also durchs Sieger- und Sauerland und bei Haiger Burbach wieder an eine Schnelladesäule. Die Reichweiten sind genau wie am Vortag. Zwischenfazit: Opel Corsa-e auf der Langstrecke ist schon eine Herausforderung. Tatsächlich glaube ich dass es ein Fehler ist, einen Elektromotor in die Karosserie eines Verbrenner Autos zu verbauen. Mag der CW-Wert in der Stadt eine weniger große Rolle spielen, kommt es auf der Autobahn doch darauf an möglichst wenig Windwiderstand zu haben. Da haben einige Hersteller noch potenzial nach oben.

Fazit zum Wagen:

  • Er fährt sich auch auf der Autobahn sehr gut, ist aber durch die geringe Autobahn Reichweite nicht für längere Fahrten geeignet.
  • Der Spurhalteassistent ist zwar da, habe ich in anderen Autos aber schon deutlich besser erlebt.
  • Der Sitz ist zwar in Ordnung, aber mehr Einstellungen um Lendenwirbel Bereich wären wünschenswert.
  • Andere wichtige Assistenzsysteme fehlen und lassen sich auch nicht konfigurieren.

Überraschenderweise hatte ich allerdings nie Probleme eine freie Schnelladesäule zu finden. OK, hier kann ich auf nicht viel Erfahrung zurück blicken, aber meine App hätte auch noch mehrere andere Säulen zur Verfügung gehabt, falls die Säulen die ich als erstes angefahren habe belegt oder defekt gewesen wären. Waren Sie aber nicht. Vielleicht ist die Netzabdeckung mit Schnellladesäulen entlang deutscher Autobahnen doch besser als ich es bisher gedacht hätte. Ein weiterer Punkt, der für ein Elektroauto im Außendienst spricht.

Wie sind Eure Erfahrungen zur Reichweite und Netzabdeckung mit Ladesäulen? Schreibt mir, was Ihr für Erfahrungen gemacht habt. Oder habt Ihr vielleicht Tipps zum Laden in Hotels?

Der Corsa-e! Außendiensttauglich?

Corsa-e – in Power Orange

Die Frage ob dieser Wagen Außendiensttauglich ist oder nicht muss natürlich jeder für sich selber beantworten. Aktuell kann ich nur meine ersten Eindrücke schildern.

  • Der Kofferraum ist schon mal größer, aber nicht gut zu beladen
  • Der Innenraum ist recht klein, das muss jeder für sich selber rausfinden
  • Eigentlich sollte der Spurhalte Assistent serienmäßig drin sein. Muss ich wohl noch finden
  • Die Sitze sind nicht für Vielfahrer geeignet. Keine Lendenwirbel Unterstützung
  • Innenraum recht klein. Vor allem der Platz für das Gaspedal reicht gerade aus um nicht gleichzeitig noch die Bremse zu treten.

Die Reichweite von rund 300km scheint erstmal in Ordnung zu sein, das wird sich aber in den nächsten Wochen noch genauer zeigen, wenn ich mal unterwegs bin und hoffentlich auch mal die Möglichkeit habe eine Schnelladesäule zu testen. Im Zuge des ökologischen Reisens versuch ich längere Strecken in Zukunft lieber mit der Bahn zu erledigen, sofern das möglich ist, da sollte ich mit den 300km ganz gut hin kommen. Aber wie gesagt, die Praxis wird es zeigen.

Mein erstes E-Auto – kein Außendienstauto

Der Smart forfour EQ – Kein Außendienst Fahrzeug

Im Sommer musste ich meinen Firmenwagen abgeben und es war noch nicht klar, wann oder ob ich wieder einen Firmenwagen bekommen würde. Ich brauchte kurzfristig einen fahrbaren Untersatz für Kurzstrecken. Mal ganz davon abgesehen dass die großen Mietwagenfirmen unfassbar teuer sind wenn es um das Thema „Langzeitmiete“ geht, wollte ich auch nicht irgend einen Benziner vor der Tür stehen haben. Ich habe eine PV-Anlage auf dem Dach, mit der ich den Treibstoff für ein Elektro Auto quasi selber herstellen kann. Jedenfalls im Sommer. Weil er dann schnell verfügbar und günstig war, habe ich diesen Smart EQ forfour im Auto Abo von Nexmove gemietet.

Weder von der Größe des Autos, noch von der Reichweite oder der Ausstattung kann ich sagen, dass man diesen Wagen im Außendienst gut gebrauchen kann. Der Wagen ist für Stadtfahrten mit wenig Beladung gemacht. Auf das Thema Batteriegröße komme ich an anderer Stelle bestimmt noch zu sprechen, aber diese hier ist definitiv zu klein. 17.6 kWh Batterie bei einem Verbrauch von 16.5 kWh, knapp über 100km Reichweite. Da ist man doch recht limitiert.

Gut, dass man bei Nextmove jeden Monat auf eine anderes Auto wechseln kann, wenn es verfügbar ist. Übermorgen steige ich auf einen Corsa-e um, mit dem ich nächste Woche meine erste Dienstreise (250km Distanz, einefache Strecke) machen werde. Mal sehen wie gut das funktioniert.

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