Alles rund ums ökologische Dienstreisen

Monat: Januar 2022

Ökologisches Verkehrsmittel – Was ist das eigentlich ?

Ökologische Verkehrsmittel für die Dienstreise

Klar, die ökologischste Dienstreise ist diejenige, die man gar nicht erst antritt. Darum geht es mir aber nicht. Im Außendienst kann ich nicht jeden Termin aus dem Home Office heraus durchführen. Es geht darum, die Reisen die durchgeführt werden müssen, so ökologisch wie möglich zu gestalten. Ich hinterlasse auf jeden Fall einen CO2 Fußabdruck, wie groß dieser ist kann ich beeinflussen. Was aber ist ein ökologisches Verkehrsmittel für die Dienstreise?

Als ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber anfing zu arbeiten, wurde ich freier in der Wahl meines Verkehrsmittels. Ich dachte mir: „Klar, am wenigsten CO2 wird beim Bahnfahren ausgestoßen.“ Das hört man immer wieder: „Die Bahn ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel.“

Aber: Stimmt das denn eigentlich?

Ich bin Naturwissenschaftler, und wenn ich auch nie wirklich echt in der Forschung gearbeitet habe, so habe ich die Dinge immer hinterfragt und wollte wissen, woher manche Leute Ihr Wissen eigentlich haben. In Zeiten von Internet und Social Media sind Tatsachen nur schwer von unwahren Behauptungen zu unterscheiden. Es ist wichtig, sich die Quelle für seine Informationen genau anzuschauen. Ich bin bei dem Thema CO2 Ausstoß der verschiedenen Verkehrsmittel auf ein 237 Seiten umfassenden Bericht des Umweltbundesamtes (UBA) gestoßen. Den habe ich natürlich nicht vollständig gelesen, gerne könnt ihr das hier tun.

Busse und Bahn mit niedrigstem CO2 Ausstoß

CO2 Ausstoß auf 100 Kilometer - Vergleich verschiedener Personenverkehrsarten
Ökologisches Verkehrsmittel für die Dienstreise
CO2 Ausstoß auf 100 Kilometer – Vergleich verschiedener Personenverkehrsarten

Aus den Daten in dem genannten Bericht ist die obige Tabelle erstellt worden. Tatsächlich überrascht hat mich die Tatsache, dass Reise- und Fernbusse einen geringeren CO2 Ausstoß haben als die Bahn. Das UBA gibt an, dass dies mit dem aktuellen Strommix in Deutschland berechnet wurde und von den Angaben der Bahn abweichen kann. Tatsächlich habe ich eine Grafik auf einer Seite von DB Netze gefunden, wo das Reisen mit der Bahn mit 0,1 kg CO2 pro 100 Personenkilometer angegeben wird. Die Bahn selber gibt an, dass bereits viele Ihrer Züge mit Ökostrom fahren und dass sie bis 2040 Klimaneutral sein wird.

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Ist der Fernbus ein ökologisches Verkehrsmittel für die Dienstreise? Sind Dienstreisen mit Bus überhaut möglich?

Um ehrlich zu sein habe ich auf diese Frage keine Antwort. Ich bin noch nicht mit einem Linienbus im Fernverkehr gefahren. Sollte jemand damit Erfahrungen haben, schreibt mir das bitte in die Kommentare. Ich habe mir die Verbindung von Bochum nach Berlin angesehen und für mich ist es aktuell keine Alternative zur Bahn.

Was ist denn mit dem Auto?

Aus den Daten des UBA geht hervor, dass das Auto fast 4 mal mehr CO2 verursacht, als eine Bahnreise. Drei viertel dieser Emission entfallen dabei auf die Energiebereitstellung und den Betrieb des Fahrzeugs. Damit ist die Herstellung und der Transport von Benzin oder Diese sowie das Verbrennen des Treibstoffs im Motor gemeint. Auf diese 75% der CO2 Emissionen haben wir direkten Einfluss, durch die Entscheidung mit einem Auto ohne Verbrennungsmotor zu fahren. Und genau da liegt ein großes Potential für Dienstreisen die nicht mit der Bahn durchgeführt werden können. Ich reise nur noch mit einem E-Auto, auch wenn es manchmal schwierig war. Nachzulesen hier.

Und das Flugzeug?

Eine Flugreise ist mit Abstand die klimaschädlichste Möglichkeit für die Dienstreise. Ich denke darüber sind wir uns einig, oder? Natürlich kann ich nicht mit der Bahn oder dem Auto nach New York reisen. Auch Madrid, London oder andere europäischen Reiseziele sind nur mit großem Aufwand mit Auto oder Bahn zu erreichen. Wenn also wirklich geflogen werden muss, dann sollte die Menge an CO2 wenigstens durch eine Spende kompensiert werden. Ich bin bereits seit einigen Jahren dazu übergegangen, alle Flüge, egal ob dienstlich oder privat, über www.atmosfair.de zu kompensieren. Ich bin kein großer Freund dieser modernen Art des Ablasshandels. Priorität sollte immer die Vermeidung von CO2 haben. Wenn es aber wirklich nicht anders geht, dann leistet bitte einen kleinen Beitrag dazu, die Welt an anderer Stelle etwas besser zu machen.

Mein Fazit

Mein ökologisches Verkehrsmittel für die Dienstreise ist die Bahn. Ich persönlich reise meistens innerdeutsch, nehme also die Bahn wenn ich nicht meine beiden insgesamt 40kg schweren Demo Koffer mitnehmen muss. Ansonsten reise ich mit dem E-Auto. Auf Flureisen versuche ich nach Möglichkeit zu verzichten, allerdings wird mir das auch in Zukunft nicht immer gelingen.

Bleibt Gesund und dienstreist ökologisch.

nextmove – Der einfache Einstieg in die Elektromobilität

5 Gründe für das E-Auto Abo von nextmove

 E-Auto Abo von nextmove

Als ich Mitte letzten Jahres meinen Firmenwagen abgeben musste, war ich auf der Suche nach einem Leihwagen. Langzeitmiete sollte es sein, wusste ich doch noch nicht was mein nächster Job so alles mit sich bringen würde. Ich wollte also flexibel bleiben. Da ich mit einem Plug-In Hybriden bereits erste Erfahrung mit elektrischem Antrieb gemacht hatte, wollte ich gerne ein E-Auto fahren. Durch meine Suche im Internet kam ich an das E-Auto Abo von nextmove. Hier kann ich aktuell ab 429 EUR monatlich verschiedene E-Autos Mieten. Dabei ist das Angebot sehr flexibel. Ich kann monatlich kündigen oder auch auf einen anderen Wagen wechseln, falls denn der gewünschte Wagen zur Verfügung steht. Perfekt um verschiedene Autos zu testen bevor man sich zum Kauf entscheidet. Oder falls ich über die Erfahrung mit verschiedenen Autos im Außendienst schreiben möchte.😏 Hier ein Beispiel: Herausforderung mit dem Corsa-e

Einfache Vertragsabwicklung und Übergabe

Der Vertragsabschluss ist super einfach, die Mitarbeiter immer freundlich und hilfsbereit. Man bekommt den Vertrag per Mail geschickt, unterschreibt, scannt ihn ein und sendet ihn wieder zurück. Was ich besonders erfrischend fand: Nur der erste Kontakt läuft über das online Kontaktformular. Danach läuft alles über Mail oder telefonisch Ich konnte die Mitarbeiter direkt auf Ihrer Telefonnummer anrufen. Kein Sprachcomputer bei dem man sich erstmal durch ein Menu kämpfen muss um dann in einer Warteschleife zu landen. Echte Menschen mit einer Telefonnummer die ich direkt anrufen kann. Hab ich schon lange nicht mehr erlebt. 👍

Die Übergabe war auch völlig problemlos, Führerschein vorgezeigt, einmal um den Wagen gegangen und los geht´s. Der perfekte Einstieg in die Elektromobilität.

Hier also die 5 Gründe für das E-Auto Abo von nextmove:

  1. Flexible Mietdauer ab einem Monat
  2. Kündigung oder Verlängerung ist jeden Monat möglich
  3. Wechsel auf ein anderes Fahrzeug jeden Monat möglich
  4. Größte mir bekannte Auswahl verschiedener Elektroautos
  5. Alles Inklusive (außer Strom natürlich)

Natürlich sind bei nextmove auch kürzere Mietdauern möglich. Außerdem ist deren YouTube Kanal ein Pflichtprogramm für jeden Fahrer eines E-Autos. Sehr gut gemachte und vor allem informative Beiträge mit den nextnews als Ausklang der Woche Freitag Abends um 18:00 Uhr.

Ich leihe mir mal die Verabschiedung von Stefan Moeller (CEO nextmove) und wünsche Euch: Bleibt gesund und fahrt elektrisch. 😏

Bahnfahrt (fast) wie sie sein sollte

ICE 513 Richtung München
ICE 513 in Richtung München

Nachdem meine letzte Fahrt mit der Bahn mit dem Abbruch der Fahrt und Umstieg auf mein Auto geendet hatte, hoffte ich nun auf eine erholsamere Fahrt Richtung Süden. Biberach (Riß) lautete das Ziel meiner Reise. Und um ehrlich zu sein, gibt es eigentlich hier über die Fahrt nicht sehr viel zu berichten, die Bahnfahrt was (fast) wie sie sein sollte.

Es ging pünktlich in Bochum los. Ich verpasste zwar meinen Zug in Ulm, aber da fährt alle halbe Stunde ein weiterer, so dass ich noch kurz was Essen konnte und ca. 30 Min. später als geplant, aber gut ausgeruht in Biberach war. Ich hatte bewusst eine Verbindung mit nur einem Bahnwechsel ausgewählt.

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Auch die Rückfahrt gelingt

Ulmer Tor in Biberach (Riss)

Am nächsten Tag zurück Richtung Bochum. Von Ulm aus ging mein Zug schon mal ohne Umstieg durch bis nach Köln. Wenn ich erstmal in Köln bin, ist alles nur noch halb so wild. Von Köln komme ich immer gut nach Hause. Und so war es auch. In Essen habe ich zwar nicht genau den Zug erreicht den ich geplant hatte, aber Ich war ca. 15 Min später als geplant zurück in Bochum.

Eben eine Bahnfahrt (fast) wie sie sein sollte.

Fazit: Auf längeren Strecken fahre ich sehr viel lieber mit der Bahn als mit dem Auto, zumindest wenn ich meine beiden großen Demo-Koffer nicht mitnehmen muss. Und Nachhaltig ist es sowieso.

Herausforderung mit dem Corsa-e: 1.300 km in 3 Tagen

Herausforderung mit dem Corsa-e
Aufladen in Rostock

Witten – Rostock – Berlin – Witten

Nachdem mein Versuch mit der Bahn nach Rostock zu fahren gescheitert war, ging es also mit dem Auto dorthin. Es handelt sich um eine Stecke von ca. 1.300 km und das ist auf jeden Fall eine Herausforderung mit dem Corsa-e. Ich kann Euch sagen, es war eine aufregende und lehrreiche Erfahrung. Falls Ihr noch wenig Erfahrung mit Elektroautos habt, könntet Ihr beim Lesen dieses Artikels vielleicht etwas lernen um nicht den gleichen Fehler wie ich zu machen. Also los geht’s.

Ohne ABRP geht es nicht

A Better Route Planner (ABRP) nennt sich eine App, die für Euch die Route plant und die nötigen Ladestopps organisiert. Sollte Euer Auto nicht über eine ähnliche Möglichkeit direkt im Navi verfügen, ist diese App einfach super. Aber Vorsicht – die Einstellungen müssen stimmen, sonst kann es Euch unter Umständen recht teuer zu stehen kommen. Aber dazu später mehr.

Es ging erstmal ohne Probleme Richtung Norden. ABPR errechnet mir 4 Ladestopps und wie schon früher fand ich an allen Ladepunkten sofort einen freien Platz. Es dauert zwar seine Zeit, aber am frühen Nachmittag komme ich glücklich beim Kunden in Rostock Warnemünde an. Akku ist fast leer, aber Warnemünde ist ja auch klein. Abends kann ich den Wagen an eine 11kw Ladesäule anschließen, checke derweil im Hotel ein und gehe etwas essen. Nach nicht ganz 2 Stunden habe ich also genug Saft für ca. 50km.

Am nächsten Tag geht es am frühen Nachmittag auf Richtung Berlin. In Rostock muss ich nochmal an eine Schnellladesäule von Allego. Laden kein Problem, genug Strom für die nächste Strecke bis zum Autohof Herzsprung. Dort ist eine weitere Allego Säule für mich zum Laden bereit.

Ganz wichtiger Tipp: Eine unbekannte Ladesäule niemals mit zu wenig Restreichweite anfahren

In Herzsprung angekommen stellt sich leider heraus, dass mein Auto an keiner der 4 Säulen von Allego geladen werden kann. Das Auto bricht den Ladevorgang immer wieder sofort ab. Die Säule meldet „Ladevorgang abgebrochen, bitte Anzeige im Fahrzeug beachten“. Da steht aber nichts im Fahrzeug. Andere Autos laden hier ohne Probleme, so dass ich nicht von gleich 4 defekten Ladesäulen ausgehen kann. Ich denke also: „Mist, mein Wagen ist kaputt.“ Da ich die ABRP App so eingestellt hatte, dass ich mit ca. 10% SoC beim Zwischenladen ankommen soll, war der Akku runter auf 7%, die Rest Reichweite unter 10km. Für die anderen Säulen am Autohof hatte ich leider keine Ladekarte und im Umkreis von 10km war auch keine andere zu finden, die ich mal hätte ausprobieren können. Aber ich ging ja sowieso von einem Defekt der Ladeeinheit meines Autos aus, also war der Plan eher den nächsten Opel Händler an zu steuern und am nächsten Tag reparieren lassen. Ohne Euch mit Details zu langweilen: Auf dem Weg zum Opel Händler kamen wir an einem 22 kw Ladepunkt vorbei und ich habe auf „gut Glück“ versucht meinen Wagen hier zu laden: Es funktionierte !!!

Das war eine teure Lektion für mich, aber seitdem habe ich in der ABRP App die SoC bei Ankunft an einem Ladepunkt auf 20% gestellt. Ich weiß bis heute nicht warum mein Auto an diesem speziellen Allego Charger nicht laden wollte, obwohl es 2 Stunden vorher in Rostock ohne Probleme funktionierte. Achtet auf jeden Fall darauf, immer noch genug Restreichweite zu haben, um eine andere Ladesäule anfahren zu können, falls es irgendwelche Probleme geben sollte.

Nach einem weiteren Lade Stopp kam ich kurz vor Mitternacht ziemlich fertig im Hotel in Berlin an.

Herausforderung gemeistert !!!

Der dritte Tag verlief relativ problemlos. Mein Hotel hatte eine Lademöglichkeit in der Tiefgarage, somit konnte ich während meiner Kundenbesuche am Vormittag den Akku auf 100% laden. ABRP berechnet wieder 4 Ladestopps an denen das Laden ohne Probleme funktionierte und jedes mal war die Ladesäule immer sofort frei.

Die Herausforderung mit dem Corsa-e eine so lange Strecke zu bewältigen habe ich gemeistert, noch einmal muss es allerdings nicht sein. Solche Reisen sind sehr viel nachhaltiger und stressfreier mit der Bahn zu erledigen, wenn denn mal alles gut geht bei der Bahn. Vielleicht habe ich die Möglichkeit noch ein anderes Auto auf seine Dienstwagen Tauglichkeit zu testen, aber das wird sich noch zeigen. Als nächstes hoffe ich hier einen Bericht über eine gelungene Dienstreise per Bahn zu schildern.

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